20.09.2021
"Der Herr der Fliegen"-eine Theateraufführung des Jugendtheaters "Karambolage"

Der Herr der Fliegen

 

Sonne, Strand, Meer. Im Hintergrund Wald und Felsen. Zwei Jungen unterhalten sich am Ufer. Es ist kein Urlaubsszenario, und sie heißen nicht Robinson Crusoe und Freitag. Es sind die Schüler Ralph und sein späterer Kumpel Piggy. Sie haben den Absturz eines Flugzeuges überlebt, das Kinder aus einem Kriegsgebiet retten sollte. Aber sie sind nicht die einzigen Überlebenden auf der Insel, bald erscheinen weitere Schüler. Schnell stellt man fest, dass keine Erwachsenen unter ihnen sind. So müssen sie sich organisieren und auf demokratischen Weg einen Anführer wählen. Rederecht hat der, der eine am Strand gefundene Muschel in der Hand hält. Gerüchte und Verschwörungen über Geister und Monster werden verbreitet und entwickeln sich zu einem Kult, der die gesamte Gruppe vereinnahmt. Die Jagd auf das vermeintlich Böse intensiviert sich. Doch plötzlich…

Der Teufelsbegriff „Beelzebub“ wird oft als „Herr der Fliegen“ übersetzt. In dem Roman von William Golding wird über die angeborene Gewaltbereitschaft des Menschen spekuliert und als Thema behandelt.

Aus dem Prospekt „Jugendtheater Karambolage“

 

Junge Erwachsene zwischen 12 und 19 Jahren spielten leidenschaftlich, mit vollem Einsatz ihrer Stimme und ihres Körpers. Überzeugend stellten sie in den drei Akten Charaktere und Situationen dar. Sie ließen keinen Zweifel daran, dass Theater-Spielen ihr Element ist. 

 

Angeborene Gewaltbereitschaft, die in Handlungs-und Verhaltensweisen deutlich wurde – auch unsere drei Klassen - 9b, 10a, 10b - spürten das Unangenehme, das Verletzende, das Hinterhältige, das Rücksichtslose, das Gefährliche, das Todbringende. Den jungen Schauspielern ist es zu verdanken, dass solche Gefühle transportiert wurden. Der offene Schluss ließ Fragen unbeantwortet. Was wird aus der Gerechtigkeit, was wird aus Menschen, die für Demokratie kämpfen. Werden sie untergehen? Werden sie allein bleiben? Bereits nach der Veranstaltung kommentierten einige Schüler das Erlebte. Die drei Deutsch-Fachlehrer- Frau Linnemann, Frau Hennig und Frau Melzer – werden das Thema noch einmal aufgreifen, denn es beinhaltet sehr viel Gesprächsstoff.

 

Ein Dankeschön für diesen lehrreichen und unterhaltsamen Vormittag, nicht nur an die Spielerinnen und Spieler, sondern auch an die Macher, Frau Rotraud Denecke und Herr Thomas Volk, denen es wie immer gelungen ist, zu begeistern und zum Nachdenken anzuregen.

M.Melzer"




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